Projektüberblick#
Im Rahmen des Projekts „Low-Code“ wurde eine Evaluation der führenden Low-Code-Plattformen auf Basis der Gartner-Analyse durchgeführt, um eine Lösung zu finden, die sowohl professionellen Entwicklern als auch Citizen Developern dient. Ein besonderes Augenmerk lag auf bekannten Plattformen wie Thingworx, Mendix und OutSystems, um die beste Lösung für eine breite Palette von Anwendungsszenarien zu identifizieren, die von einfachen Excel-Alternativen bis hin zu komplexen Anwendungen reichen.
Das Hauptziel des Projekts bestand darin, Citizen Developer zu befähigen, eigene Anwendungen zu erstellen und gleichzeitig die Produktivität professioneller Entwickler durch eine Kombination aus Low-Code-Technologie und integrierten Deployment Pipelines massiv zu steigern. Diese Pipelines ermöglichen es den Entwicklern, Anwendungen zu entwickeln und direkt zu veröffentlichen – ohne zusätzlichen Aufwand.
Lösung#
Zur Förderungen der Zusammenarbeit und Produktivität wurden vorgefertigte Templates entwickelt, die das schnelle Teilen von Applikationskonzepten zwischen den Teams vereinfachten. Gleichzeitig wurde die Plattform konsequent nach den firmenspezifischen Designrichtlinien erstellt, um eine einheitliche und benutzerfreundliche Benutzeroberfläche zu sicherzustellen. Hierbei wurden folgende Schritte unternommen:
- Minimum Viable Product (MVP) Rollout: Das MVP wurde in einer Testumgebung mit 50 Testbenutzern bereitgestellt.
- Infrastruktur und externe Datenquellen: Die Anbindung an externe Datenquellen wie SAP und verschiedene Datenbanken wurde erfolgreich umgesetzt.
- Skalierungstests: Um die Plattform zukunftssicher zu gestalten, wurden umfangreiche Skalierungstests durchgeführt.
Support und Rollenbasierte Berechtigungen#
Ein bedeutender Bestandteil des Projekts war die Entwicklung eines umfassenden Supportkonzepts, das eine User-helping-User-Community sowie Team-Support durch Entwickler einschloss. Diese Unterstützung ermöglichte es den Anwendern, schnell auf Probleme zu reagieren und sich gegenseitig zu helfen. Ferner wurde ein rollenbasiertes Berechtigungskonzept vom Offshore-Team implementiert, das den Zugriff und die Berechtigungen sicher und effizient steuert. Ein Bestellworkflow wurde zusätzlich integriert, um eine einfache Verwaltung von Benutzerrechten zu ermöglichen.
Herausforderungen und Skalierung#
Im Laufe des Projekts wuchs die Anzahl der Nutzer schneller als erwartet, was kurzfristig zu einer Überlastung des Testsystems führte. Dies machte einen Registrierungsstopp notwendig, um die systemische Stabilität zu bewahren. Um den Benutzern einen leichten und schnellen Einstieg in die Plattform zu ermöglichen, wurde ein umfangreiches Schulungskonzept entwickelt, das durch regelmäßige Workshops unterstützt wurde.
Ergebnisse#
Die Plattform erzielte bereits früh nach dem Rollout bemerkenswerte Erfolge. Die Anzahl der aktiven Nutzer wuchs rasant:
- Direkt nach der Testphase: 650 Nutzer.
- Wenige Tage nach dem offiziellen Launch: 1.100 aktive Nutzer.
Durch eine geschätzte Effizienzsteigerung von etwa 80% erwarten wir Einsparungen von rund 4,2 Millionen Euro im ersten Jahr, basierend auf den durchschnittlichen Entwicklungskosten für 250 Entwickler. Angesichts der kontinuierlich wachsenden Zahl von Nutzern dürften diese Einsparungen exponentiell ansteigen, was zu erheblichen Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen für das Unternehmen führt.
Fazit#
Das Low-Code-Projekt war ein entscheidender Schritt zur Digitalisierung und Optimierung der Entwicklungsprozesse. Es bietet Citizen Developern die Möglichkeit, einfache bis komplexe Anwendungen zu erstellen, während gleichzeitig professionelle Entwickler durch vorgefertigte Templates, Automatisierung und integrierte Deployment Pipelines entlastet werden. Das Projekt hat nicht nur zu einer deutlichen Effizienzsteigerung geführt, sondern auch zu signifikanten Kosteneinsparungen für das Unternehmen.